Spirituelle Entwicklung ist ein Weg, den man nicht überblicken kann. Manchmal hat man eine wage Idee, was am Wegesrand liegen könnte und wohin die Reise gehen könnte. Für jeden sieht dieser Weg anders aus. Fest steht, wer ihn beschreitet, stellt fest, dass es eine Reise zum Besseren ist.
Am Wegesrand blüht und sprießt die Unendlichkeit.
Dann fällt uns die Schönheit, selbst in den aller kleinsten Dingen auf. Wahre Göttlichkeit kann so subtil wie unsere eigenen Wahrnehmungen sein und offenbart sich manchmal erst auf den zweiten Blick. Wir müssen den Blick auf den Weg richten und ihn nicht aus den Augen verlieren.
Der Weg durch das Gestrüpp des eigenen Ichs ist beschwerlich und mühsam. Man braucht Mut. Denn der Weg führt uns durch das Unterholz unseres Bewusstseins. Es fällt schwer, die eigene Verantwortung am Dilemma unseres Lebens als Verantwortung zu erkennen.
Deshalb möchte man gerne wie in der Vergangenheit die Augen verschließen. – Ja, und an dieser Hürde scheitern Viele und kehren um. Zu mühsam und unangenehm ist dieser Weg.
Einige verweilen und bleiben stehen. Andere setzen sich auf die Bank abseits des Weges und warten darauf, dass jemand kommt und ihnen die Verantwortung abnimmt. So vergeht die Zeit und die Möglichkeiten unsere Augen zu öffnen, kommen immer wieder und klopfen an. Der Frühling wird zum Sommer, dann kommt der Herbst, der Winter und wieder ist es Frühling. Wieviel Zeit auf der Erde vergeht, spielt für die Unendlichkeit keine Rolle…wenn nicht in diesem Leben, dann im Nächsten.
Immer wenn man verzweifelt aufgeben möchte, kommt ein Licht, das uns ermuntert weiterzumachen und genau hinzuschauen. Diejenigen, die bereit sind, es zu sehen, gehen nun weiter. Unsere eigenen Tiefen zu entdecken. Verletzungen heilen und erkennen, wo wir selbst verletzt haben. Sind nun die Aufgabe.
Irgendwann sieht man in der Tiefe durch das Gebüsch den Fluss der unendlichen Zeit schimmern. Lebensaufgaben werden ersichtlich. Nach und nach beginnen wir manchmal noch sehr zögerlich in die Tiefe unseres Seins abzutauchen.
Unser Leben wird heller, weil wir beginnen unsere Bestimmung auf der Erde zu verstehen. Unser Umfeld reagiert auf die Veränderungen in uns. Familienmitglieder spüren unsere veränderte Sichtweisen und nun kommen verdeckte Probleme ans Licht. Sie dürfen gemeinsam bearbeitet werden. Oft wird im großen Zusammenhang klar, was aus vorherigen Leben mitgebracht wurde und was nun gelöst werden darf. Die Facetten unserer Seele im Spiegel der Zeit offenbaren sich.
Wir haben den Mut Vergangenes ruhen zu lassen. Wir betrauern nicht mehr so oft, das „was wäre wenn“. Dennoch türmen sich noch immer viele Lebensaufgaben vor uns auf. Neue Balance entsteht in unserem diesseitigen Leben, wenn wir den Mut haben hinzu schauen und aufzuarbeiten. Karma löst sich auf.
Wir werden heiler und bewusster. Gleichzeitig beginnen wir im Hier zu leben. Achtsamkeit mit uns und unserer Welt wird ein wichtiger Baustein auf unserem Weg. Meditation wird immer wichtiger und auch Freunde, die ähnlich denken, helfen uns unser Leben umzukrempeln. Fengshui im Alltag ist jetzt das Stichwort. Der Lebensfluss kann noch einige Überraschungen bereithalten, denen wir aber immer besser trotzen können. Es sind die Überprüfungen, die wir uns immer wieder bewusst und unbewusst auferlegen bis wir die Lektion in diesem Leben gelernt haben.
Wir schaffen nun immer besser den Weg zu gehen. Ein Stück des Himmels wird sichtbar. Nebel lichten sich.
Das Heilen und Helfen wollen nimmt nun mehr Raum in unserem Leben ein. Jetzt können wir, nachdem wir einen großen Teil unseres eigenen Dramas für uns (auf-)lösen konnten, Anderen ein Fels in der Brandung sein. Die Erkenntnis, dass der Versuch zu helfen vorher nur scheitern konnte, als wir selbst noch im Nebel aus Trauer, Wut, Frust und Verlust gefangen waren. Wenn man es im rechten Licht sieht, war es der Versuch uns selber zu heilen. Der Fluss des Lebens trägt uns sanft auf seinen Wellen.
Mehr und mehr kommt eine Ahnung, wer wir eigentlich tatsächlich sind. Seelen, die eine irdische Erfahrung machen. Das Lernen ist Teil unserer Seele, die begierig neue Erfahrungen in sich aufsaugt.
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