Jeder kennt sie. Sie stehen verstohlen an Ecken in der Fußgängerzone. Störrisch ihren „Wachturm“ vor sich haltend, schauen sie an den Menschen vorbei, die größtenteils beachtungslos an ihnen vorbei laufen. Was bringt Menschen dazu, dass bei Wind und Wetter an Haustüren zu schellen oder an Straßenecken zu stehen, um ihren Glauben an Gott und ihre religiöse Ausrichtung in missionarischer Weise der Welt feilzubieten? Es sind eigentlich ganz normale Leute, die da so vor uns stehen. Sie sind überzeugt davon, dass sie dafür einen Platz im Himmel bekommen, wenn sie „Ungläubige“ bekehren. Und das versuchen unterschiedlichste Gruppierungen, egal, ob sie eine braune Ausrichtung haben oder andere religiöse Ansichten vertreten.
Aber ist es das, was unsere religiöse Richtung ausmacht, dass wir uns öffentlich produzieren und zur Schau stellen müssen? Ich denke, dass es nicht nötig ist, dass wir Gehirnwäsche betreiben oder andere Menschen von unserem Glauben überzeugen sollen. Es ist eine Überzeugung, die ich im Herzen habe. Das ist das Besondere an der Spiritualität, dass sie nicht bekehren oder -lehren möchte. Jeder darf für sich entscheiden, was und wieviel angenommen werden kann. Immer geht es darum, dass das persönliche Seelenwachstum im Vordergrund steht und es unsere Leben in positive Schwingung bringen darf. Aber das darf geschehen und ist kein Muss. Wir dürfen die Dinge in dem Tempo erfahren, das für uns wichtig ist.
Ich bin sehr dankbar für die ganzen Wendungen, die mein Leben in den vergangenen Jahren genommen hat. Dennoch liegt es mir fern, nun Botschaften gebend durch die Weltgeschichte zu laufen. In meinem Privatleben bin ich ganz einfach „Bettina, Ehefrau, Mutter, Katzen- und Naturliebhaberin“. Natürlich ist unsere Welt als Medium eine etwas andere. Wir sehen die Seelen von Menschen und Tieren und die Auren, die um alle und alles Andere herum sichtbar sind. Trotzdem wäre es sehr undiszipliniert nicht den Glauben Anderer zu respektieren und von der Welt neben unserer Welt zu missionieren. Ich glaube, wenn man als medialer Mensch durch die einzelnen Lebensphasen geht, lernt man erst einmal eins: „Klappe halten“. Sich zu öffnen und zu akzeptieren, dass man in Ordnung ist, so wie man ist, ist ein Befreiungsschlag. Die Meisten von uns haben immer das Gefühl gehabt, seltsam zu sein und Unverständnis von allen Seiten erfahren.
Vor allem, denke ich, ist es nicht richtig zu versuchen Menschen von etwas zu überzeugen, die an das Weiterexistieren der Seele nicht glauben wollen oder können. Es wäre respektlos sie damit zu konfrontieren. Ich rechtfertige mich allerdings auch nicht für mein Wissen einer anderen Form der Realität. Den Respekt, den ich meiner inkarnierten Mitseele entgegenbringe, erwarte ich auch für mich.
Das hässliche Gesicht der Medialität
Viele Menschen haben schlichtweg Angst vor Medien. Das Bild der medialen Arbeit wird leider durch seltsame Berichterstattungen und oft auch durch das Verhalten von um sich zentrierten Menschen ganz falsch dargestellt. In der Esoterikszene gibt es viele Freaks. Jedwede Klischees werden gerne bedient, weil man damit Geld verdienen möchte. Eine große Gruppe nutzt die Angst von Menschen, um eine Form moderner Ablassrituale anzubieten, um sich zu bereichern. Theatralische Gesten, überzogene Religiosität oder verschreckende Bilder werden zum eigenen Vorteil genutzt.
Das hat dennoch alles und auch nichts mit Spiritualität zu tun, die uns lehrt, dass wir hier sind, um Polarität zu erleben und auch aus den schlimmsten Lebenssituationen etwas Positives erwachsen kann. Aus einer positiven Welt jenseits des Regenbogens erwächst nichts Negatives auf dieser Erde. Allem Negativem, dem wir hier begegnen, ist irdischer Natur.
Von Herz zu Herz
Wie oft sitzen Menschen vor uns, deren Hände kalt oder schweißnass sind oder die Tage vor einem Sitting schon nicht schlafen konnten, weil sie nicht wissen, was sie erwartet. Dabei ist das, was ein Medium in einem Sitting gibt, in allererster Linie emotionale Heilung, Beweise der Weiterexistenz der Seele und Erinnerungen, die die Liebe mit dem Dies- und dem Jenseits wie eine Regenbogenbrücke verbindet. Es kommt nur extrem selten vor, dass ein Ratsuchender aus solch einer Sitzung nicht berührt, getröstet und vor allem leichter hinaus geht. Die Verbindung der Herzen ist das, was für mich eine gute Sitzung ausmacht und vor allem ein Medium, das gelernt hat, seine eigene Gefühlswelt kennenzulernen und sich selbst aus dem Fokus nimmt. Wir sind für die Qualität der Verbindung zwischen den Welten verantwortlich und das setzt voraus, das wir permanent bereit sind, uns weiterzuentwickeln.
Wir sind angebunden an eine für Andere unsichtbare Welt, die uns helfen will. Die Seelen verstorbener Menschen und Tiere, aber auch die Heiler und Lehrer kommen hinzu, um uns Medien im Diesseits zu unterstützen. Dabei ist es nicht erforderlich, dass wir uns in einer speziellen Kluft kleiden oder unseren Glauben nach Außen transportieren. Wir sind ebenso wie die oben Erwähnten ganz normale Menschen, die nur verstanden haben, die subtilen Zeichen zu verstehen und die Sprache von Spirit zu sprechen.
Guru gesucht
Die Menschen finden uns, nicht wir sie. Das war zu allen Zeiten so, weil die Menschen von außersinnlichen Fähigkeiten fasziniert sind. Sie empfinden es als „privilegiert“ und „besonders“, aber es ist, das, was jeder Menschen in mehr oder weniger großen Intensität in die Wiege gelegt bekommen hat. Dabei helfe ich ihnen aus tiefster Seele gerne.
Was mir so gut gefällt ist die Zwanglosigkeit, in der man sich findet. Man wird zusammengeführt. Meine tiefste Überzeugung von Anfang an ist, dass ich Niemanden an mich binden möchte. Jeder, der kommen möchte, darf kommen. Wer nicht kommt, der kommt eben nicht mehr. Menschen kommen und Menschen gehen. Das ist ein ganz normaler Prozess. Genauso ist es mit dem Sterben und dem Geborenwerden. Alles ist permanent in Entwicklung und Veränderung. Menschen in Liebe zu empfangen, aber auch gehen zu lassen, damit sie weiter ihrem eigenen Traumpfad folgen dürfen, der vielleicht andere Windungen und Wendungen hat, als meiner. Die Wellen, in denen unsere Leben verlaufen, laufen manchmal in ähnlichen Bahnen, um dann wieder auf einer neue Welle in eine andere Richtung zu folgen.
Zum Guru eigne ich mich definitiv nicht. Massenveranstaltungen, bei denen der Einzelne untergeht, sind nicht meins. Ich liebe es aber von Menschen umgeben zu sein und eine gemeinsame Basis zu teilen. Immer wieder spannend ist es die Vielfältigkeit und das Besondere in jedem Menschen erkennen zu dürfen, wenn sich Seelen begegnen, verbinden und dann weiterwachsen.
Wissen für Alle ohne Einschränkung
Das Wissen von Spirit teile ich immer gerne mit Allen und für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich die Inhalten von Meditationen und Übungen immer gerne Allen zur Verfügung stelle. Das bringt mir ganz oft erstaunte Blicke ein. Ich urteile nicht, ich richte nicht über Andere und mir liegt es fern, meine Überzeugung missionarisch zu teilen. Jeder darf sich das aus meinen Worten ziehen, was für ihn richtig ist. Aber ich denke, dass wir von Spirit Inspirationen erhalten, die für Alle sind und ihren Weg in die rationale Welt finden dürfen.
Mir geht die Freiheit des Geistes über alles.
Danke für diese umfassende gute und hilfreiche Information.
Hallo Bettina,
Dein neuer Beitrag ist toll.
Es ist genauso wie Du schreibst. Auch, dass man erleichtert aus Deinem Sitting oder den Zirkeln nach Hause fährt stimmt vollkommen. Ich kann hier nur für mich schreiben, aber ich fahre immer mit einem sehr guten Gefühl nach Hause wenn ich mit Dir/Euch meditieren darf und das gibt mir unheimlich viel Kraft für die nächsten Tage.
Mehr als eine „Trauergruppe“ mir je geben kann. Davon bin ich fest überzeugt.
Es ist auch richtig, dass man Menschen kommen und gehen lassen muss. Manchmal stellt man erst später fest das jeder seinen eigenen Weg finden muss. Ob Familie oder Freunde ist gleich.
Danke für die schönen Beiträge.
Liebe Grüße
Doris